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Mikrobiom Diät ~ 4.1 Schädliche Lebensmittel - Alkohol

Mikrobiom Diät ~ 4.1 Schädliche Lebensmittel - Alkohol
Mikrobiom Diät ~ 4.1 Schädliche Lebensmittel - Alkohol
Wir wissen, dass die Diät einer der wichtigsten Regulatoren der Zusammensetzung und Funktion des Mikrobioms ist. Der Einfluss ist so groß, dass Veränderungen in der Diät beeinflussen können, wie unsere Mikroben sich entwickeln und anpassen. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen einige praktische Ratschläge zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Darmgesundheit geben, welche durch die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse gestützt werden. 

 

Das ist Teil 4.1 der Artikelreihe über die Mikrobiom Diät. Lese hier für Teil 3: Mikrobiom Diät 3: Die Guten unterstützen und Teil 4.2 hier: Mikrobiom Diät 4.2: Schädliche Lebensmittel - Künstliche Süßstoffe


Der Zusammenhang zwischen unserem Darm und dem Immunsystem 

Unser Darm und das Immunsystem sind im konstanten Informationsaustausch: Welche Mikroben sind gefährlich? Welche können toleriert werden?  Ein starker Kern an Mikroben erhält unsere Darm-Balance aufrecht und reguliert, wie unser Körper auf potenzielle Gefahren reagiert. Wenn nützliche Bakterien komplexe Kohlenhydrate fermentieren, produzieren sie hauptsächlich kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), aus dem englischen von short-chain fatty acids. Diese sind essenziell für die Regulation und Vermittlung mit dem Immunsystem.

Im Darm unterstützen SCFAs auch die Zellen, die die Innenwände unseres Darms bilden. Diese Zellen und der von ihnen produzierte Schleim bilden die Darmbarriere, d. h. die erste Verteidigungslinie gegen Eindringlinge. SCFAs stärken diese Grenzkontrolle und verhindern unerwünschte Lücken. Das ist wichtig, um zu verhindern, dass Bakterien und Toxine durch die Darmwand in unseren Blutkreislauf „durchsickern“. Die Folgen wären schlimm: Endotoxämie (sprich: das Vorhandensein von bakteriellen Toxinen im Blut), Autoimmunerkrankungen, Stimmungsstörungen (z.B. Depressionen), Diabetes, entzündliche Darmerkrankungen (wie Inflammatory bowel disease,IBD) und Multiple Sklerose.

Speziell auf intestinale Immunzellen haben SCFAs wichtige entzündungshemmende Wirkungen.

Dazu kommt, dass SCFAs außerdem auch auf andere Organe wie Gehirn, Leber, Bauchspeicheldrüse und Haut Wirkung nehmen.

 

Alkohol und Darmgesundheit 

Wir alle wissen, dass übermäßiger Verzehr von Alkohol schädlich für die Gesundheit ist und dem europäischen Gesundheitssystem jedes Jahr über 22 Milliarden Euro kostet. Rund 25 % der starken Trinker entwickeln irgendeine Art von Lebererkrankung, wie alkoholische Steatohepatitis oder Leberzirrhose. Neu ist jedoch, zu verstehen, wie diese negativen Auswirkungen tatsächlich von unserem Darmmikrobiom und dem Immunsystem beeinflusst werden.

 

Wie beeinflusst Alkohol unseren Darm? 

Starker Alkoholkonsum verändert die relative Menge an manchen Mikroben, welches zu einer Veränderung in der Diversität führt. Insbesondere bewirkt es eine Verminderung von Bakterien mit entzündungshemmenden Eigenschaften, wie Bacteroidetes und Firmicutes-Phyla und erhöht gleichzeitig die Anzahl an Mikroben, die in entzündlichen Umgebungen gedeihen.

Alkoholmissbrauch stört zudem die Darmbarriere und verletzt die Darmschleimhaut. Dadurch können schädliche Bestandteile ihrer Membran in den Blutkreislauf gelangen und andere Organe erreichen, die beschädigt werden können.

Diese Kombination kann letztendlich zu Dysbiose und Entzündungen im Darm führen. 

 

Darm-Leber Achse 

Auch wenn die sogenannte "Darm-Leber Achse" ein relativ neues Konzept ist, kann es als die Wechselwirkungen zwischen Darm und Leber verstanden werden, an denen auch das Immunsystem beteiligt ist. 

Die Pfortader ist eine direkte biologische Verbindung, die Nährstoffe und Darmprodukte zu Leber leitet, die wiederum Gallensäure, Proteine, Fette und andere Komponenten produziert.

Exzessiver Alkoholkonsum stört die Kommunikation zwischen Leber und Darm und löst eine Kette von entzündlichen Wechselwirkungen aus, die die Leber schädigen.

 

Einige praktische Ratschläge 

Wenn es um Alkohol und Darmgesundheit geht, ... 

  1. Minimiere deinen Konsum: Es ist eine gute Idee, einen leichten bis moderaten Konsum zu praktizieren, indem du die Einnahme auf 4 Einheiten Alkohol pro Tag oder 10 Einheiten pro Woche beschränkst.
  2. Wähle Rotwein: Wir empfehlen den Verzehr von Rotwein anstelle von anderen alkoholischen Getränken, hauptsächlich wegen seines Polyphenolgehalts.
  3. Vermeide zuckerhaltige Getränke: Leider sind viele Getränke, wie Cocktails und kohlensäurehaltige Getränke, voll mit Zucker und künstlichen Süßstoffen. Auch manche Tonics beinhalten mehr Zucker wie eine Cola. Deshalb ist es eine gute Idee, die Zutaten vor dem Verzehr zu überprüfen, um einen Zuckerschock zu vermeiden. 
  4. Trinke auf die traditionelle Art: In manchen Kulturen wird Wein nur zu einer Hauptmahlzeit konsumiert. Wein muss als Genuss betrachtet werden, der verantwortungsbewusst und in Maßen genossen werden sollte.

 

Autor: Cecilia Clausen (klinische Ernährungsberaterin)